Herman van Veen in der Montessori-Gesamtschule

Er taufte am 5. Mai eine behindertengerechte Kieljolle der Segel-AG
 

In einer kleinen, aber bemerkenswerten und nachhallenden Feier taufte Herman van Veen ein Segelschiff der Segel-AG an der Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule. Dieser Termin war lange angedacht, oft verschoben und nun am 5. Mai 2006 kurzfristig zustande gekommen. Mit sichtbarer Freude übernahm der Namensgeber der Herman van Veen Stiftung-Deutschland die Patenschaft über die behindertengerechte Kieljolle der Segel-AG. Die Stiftung, die sich vornehmlich um behinderte und chronisch kranke Kinder kümmert, hat die Kosten für die Renovierung des gebraucht und beschädigt gekauften Bootes übernommen und dazu einen neuen Bootstrailer wie einen neuen Satz Segel bezahlt. Die Jolle wurde auf den Namen ALFRED JODOCUS KWAK getauft, der Ente, die Herman van Veen 1985 für eine Musikfabel erdachte, dann der Star einer Zeichentrickserie wurde und nun wie sein geistiger Vater UNICEF-Botschafter ist. Am Freitag, dem 5. Mai 2006 versammelte sich der Großteil der Schulgemeinde im Forum der Schule. Einer Vorstellung vor versammelter Schülerschaft folgte die eigentliche Taufe auf dem Schulhof. Hans-Werner Neske schlug in einem einführenden Gespräch mit dem Künstler einen Bogen von dessen Montessori-Schulzeit in den Nachkriegs-Niederlanden hin zur Situation von Kindern und Jugendlichen heute. Sie entwickelten Gedanken, die sehr nah an der montessorianischen Philosophie waren, z.B. van Veen: „Wenn Du Glück hast und Du wirst von einem Lehrer gesehen … und der Lehrer sieht Dich und er hilft Dir bei der Entwicklung Deines persönlichen Talents, ob Du Fußball spielst, oder Du willst Maler werden oder Bäcker oder Professor, … dann hast Du großes Glück. … Ich hatte das Glück, in einer Montessori-Schule zu sitzen und einem Mann begegnet zu sein der mich gesehen hat … und er hat mir etwas gegeben (Anmerkung: u.a. eine Geige) für das ich ihm immer noch sehr dankbar bin…“ bis hin zum Auftrag an alle, sich um alle Kinder in der Welt zu kümmern, auch und vor allem um die, die heute keine Entwicklungschancen haben, weil sie in unterprivilegierten Ländern leben und die Erwachsenen andere Prioritäten setzen, als Kinder sie setzen würden. Van Veen erinnerte daran, dass die UNO-Kinderrechte gleichzeitig Pflichten für die Erwachsenen beinhalten: „Erst wenn es den Kindern gut geht, geht es der Welt gut“ sprach er mit sichtbarem Leid bei den Gedanken an eine Milliarde Kinder ohne Zukunftschancen. Der Bogen wurde dann geschlagen zu der Jolle der Segel-AG, die es nun gehbehinderten Kindern ermöglicht, zu segeln und die Welt von der Wasserseite aus zu sehen, denn da sei sie besonders schön, wie auch Alfred Jodocus Kwak immer wieder feststellt. Eine kurze Präsentation schloss sich an, in der die Segel-AG und dieses besondere Schiff vorgestellt wurde. Der Weg auf den Schulhof wurde musikalisch untermalt von Winfried Kappes und Benedikt Berker, die flexibel innerhalb kürzester Zeit ein maritimes musikalisches Programm in stilvollem Kostüm auf die Beine und an Klavier und Geige brachten. Schwungvoll wurde auf dem Schulhof die Jolle, deren Großsegel ein großes Portrait der Ente Kwak ziert, mit Sekt getauft. Silas Kurth, ein preisgekrönter Schüler der Klasse 5a spielte „I am sailing“ auf dem Saxophon und wurde mit riesigem Beifall der Zuschauer und einer ausdrücklichen Anerkennung des weltbekannten Künstlers belohnt. Fotos mit Segel-AG, Schulleitung, eine Widmung auf dem Heck des Schiffes schlossen sich an und Herman van Veen ließ es sich nicht nehmen, bei einem Spaziergang durch den Schulgarten den Balancierbalken eigenfüßig auszuprobieren. Die Feier an unserer Schule, Stimmung, Gebäude, das Schiff haben den Künstler scheinbar sehr bewegt, Besucher des Konzertes am Abend in Essen erzählten, dass er während seiner Zugabe vom Besuch in der Montessorischule in Krefeld berichtete und dass Alfred Jodocus Kwak nun ein eigenes Boot habe. Viele Besucher der Feier in der Schule, auch und vor allem Schülerinnen und Schüler waren gleichfalls beeindruckt von diesem Sänger, Clown, engagierten, großherzigen Menschen, den wir gerne erneut als Gast begrüßen würden.